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4.6 Besonderheiten (Baulichkeiten) einer geschlossenen Einrichtung

Wir haben hier zusammengetragen, wie eine geschlossene Unterbringung nach unserer Erfahrung aussieht:

Um das Gebäude gibt es einen Zaun, der abgeschlossen ist. Dieser Zaun ist ungefähr 4 Meter hoch. Wenn man ins Haus gehen möchte muss man die Tür aufschließen lassen. In den Zimmern gibt es doppelte Fensterscheiben mit Plexiglas. Die Fenster mit den Plexiglasscheiben kann man nicht öffnen. Es gibt zusätzlich ein Fenster, das man öffnen kann, wo allerdings ein Gitter davor ist, damit man nicht entkommen kann.

Das Gitter vor dem Fenster hat Löcher. Die Löcher sind so klein, dass man nicht mit dem Finger durchkommt. An den Türen ist ein doppelter Verschluss, man muss sich das so vorstellen, dass es ein ganz normales Schloss gibt und ein Balken an der Tür, der von außen verriegelt werden kann. Der Balken ist in der Mitte von der Tür und wenn er verriegelt wird, geht er links und rechts in die Wand. Es gibt keine Chance da raus zu kommen ohne dass jemand es aufschließt.

In den Zimmern gibt es ein eigenes Badezimmer mit Dusche, Toilette und Waschbecken. In jedem Raum ist ein Notrufknopf. Der Strom und das Licht werden nachts ausgeschaltet.

Nachtlichter werden nachts angeschaltet, egal ob man will oder nicht. In den Zimmern gibt es in der Regel keine Kameras. Im Haus sind 2 Kameras angebaut. Eine filmt den Garten und die andere den Flur. Es gibt einen Nachtwächter, damit man nachts nicht aus dem Zimmer kommen kann.

Solltest du wegen einer akuten Krisensituation in die Kinder- und Jugendpsychiatrie kommen oder während deines Aufenthaltes dort in eine solche Situation kommen, kommst du in der Regel in einen Raum mit einer Videokamera, damit du zu deinem eigenen Schutz überwacht werden kannst.